Warum Smudo im Motorsport auf Bioethanol setzt
Geschwindigkeit, Leistung und röhrende Motoren – passt nicht mit Nachhaltigkeit zusammen? Tut es sehr wohl, sagt unser prominenter Gastautor Smudo.
Die Begriffe passen eigentlich nicht zusammen: „Klimaschutz“ und „Motorsport“. Fühlt sich unpassend an; ähnlich wie „alkoholfrei“ und „Bier“ oder „Cola“ und „zuckerfrei“. Macht aber Sinn. Etwas weiter gefasst müsste man sagen, dass Transport und Klimaschutz nicht zusammenpassen. Oder provokativer: „Mensch“ und „Natur“.
Transport jedenfalls ist etwas, auf das wir als Menschheit kaum verzichten können. Und hier führt nicht nur ein Weg nach Rom. Während lokaler Transport sehr gut elektrifiziert stattfinden kann, werden wir die Langstrecke abseits von Gleisen nicht treibstofffrei hinbekommen. Auch auf Flugverkehr und Schiffsverkehr wird sich nicht verzichten lassen. Nachhaltiger Treibstoff kann die Rolle vorwärts vollführen, obendrein die CO2-Emission der bereits bestehenden Verbrenner-Flotte massiv entlasten und seine Vorteile bereits heute ausspielen, nicht erst in der Zukunft.
Jetzt kommt der Motorsport. Der Wettbewerb der Maschinen ist auch ein Rennen um innovative Technik, die sich letzten Endes im Alltag niederschlagen kann. Wir zeigen bei Four Motors, dass man mit 20 % Bioethanol, der mancherorts gar als „schädlich“ bezeichnet wird, Rennen gewinnen kann. Unser Bioethanol wird aus Reststoffen hergestellt und erzeugt in der Summe 99,3 % weniger CO2 als fossiler Sprit. E20 Sprit erzeugt zudem bis zu 60 % weniger Feinstaub und verbrennt besser als herkömmliches Benzin. Das Resultat: Mehr Pferdestärken oder längere Reichweite für unser Rennfahrzeug. Die Langstreckenmeisterschaft und das 24h-Rennen auf dem Nürburgring haben wir in unserer Klasse damit bereits mehrfach gewonnen.
Wir müssen in puncto Klima jetzt handeln und nicht darauf warten, bis eine weltweite Schar von Willigen auf eMobility-Transport umgestellt hat. Wir können jetzt schon massiv CO2 einsparen, würden wir allein EU-weit E20 einführen.
Übrigens: Ein weiterer Schritt zu nachhaltigerem Transport ist ebenfalls eine motorsportliche Weisheit: Wer leicht ist, verbraucht weniger Energie. Wir brauchen also keine Elektro-Hummer, sondern Leichtfahrzeuge mit vernünftig nachhaltiger Energie. Gutes Energiemanagement eben. Von der Rennstrecke in die weite Welt.
Dabei kann übrigens jeder mithelfen. E20 gibt es zwar noch nicht an der Tanke, E10 aber schon. Und auch das hilft schon deutlich, die Umweltbelastung zu senken. Für mich gibt’s keinen Grund mehr, noch klassisches Superbenzin zu tanken.
Mehr zu Smudo und Four Motors findet Ihr unter: FOUR MOTORS Bioconcept-Car