Wenn Hybride E10 tanken würden

Das Dreamteam für Klima, Tank und Geldbeutel

E10 ist nicht nur ein gutes Mittel gegen hohe Spritpreise und Emissionen. Der Kraftstoff schützt außerdem Tank und Motor bei langer Lagerung besser als E5. Das ist ein entscheidender Vorteil – denn Hybride schaffen immer größere Strecken rein elektrisch.

Rund 22.000 Plug-in-Hybride (Plug-In Hybrid Electric Vehicle, PHEV) wurden allein im April 2022 in Deutschland zugelassen. Das ist ein Marktanteil von 12 Prozent. Der Erfolg hat gute Gründe: Die Fahrzeuge gelten als smarte Alternative zu vollblütigen Verbrennern oder Elektroautos. Der Akku lässt sich über ein externes Netzteil laden. Unter günstigen Bedingungen (milde Temperaturen, geringe Steigungen) lassen sich weite Strecken rein elektrisch zurücklegen. Die Spitzenmodelle bringen es auf eine Reichweite von 100 Kilometern.

Ist die Batterie leer, schaltet das Fahrzeug auf Verbrenner um. Hier bietet sich E10 als klimafreundlicher und kostengünstiger Kraftstoff an: Fast 100 Prozent aller Autos und Motorräder vertragen E10, der Mehrverbrauch ist sehr gering, es entstehen weniger Treibhausgase. Und es gibt einen weiteren Vorteil, von dem gerade auch Hybride profitieren.

566.000
Plug-In-Hybridautos sind in Deutschland zugelassen. (Stand: 1.1.2022)

Hoher Ethanolgehalt verbessert Lagerfähigkeit

Die immer höhere Reichweite der Plug-in-Wagen führt dazu, dass die Fahrzeuge nicht mehr regelmäßig auf den Sprit im Tank zurückgreifen müssen. Das kann problematisch werden. Zwar ist Benzin – je nach Zusammensetzung – viele Jahre oder sogar Jahrzehnte haltbar. Jedoch nur, wenn es luftdicht gelagert wird – und eben das ist in Tanks nicht der Fall. Bereits nach ein bis zwei Monaten nimmt die Qualität des Kraftstoffs deutlich ab. Spätestens nach zwei bis drei Monaten sollte er verbraucht sein und nachgefüllt werden. Denn ab dann sinken Oktanzahl und Klopffestigkeit rapide. Zuletzt wird der Kraftstoff für den Motor unbrauchbar und der Wagen springt nicht mehr an.

Eben hier spielt E10 seine Vorteile aus. Denn je höher der Bioethanolgehalt, desto besser übersteht ein Kraftstoff lange Lagerzeiten. Ethanol ist sehr alterungsstabil, sogar stabiler als fossiler Ottokraftstoff. Außerdem bindet er Wasser besser als dieser und schützt damit den Tank vor Korrosion. Stehen also einige Monate nur kurze Fahrten an und die Tankfüllung wird nicht benötigt, ist E10 der Treibstoff der Wahl. Zusammen mit seinen positiven Klimaeigenschaften – und den derzeit rund sechs gesparten Cent pro Liter – ist E10 aktuell der wohl beste Kraftstoff für Hybridfahrzeuge.

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Welche Typen von E-(Hybrid-)Fahrzeugen gibt es?

Mild Hybrid Electric Vehicle (mHEV)

Im Mild-Hybrid-Fahrzeug steckt ein Verbrennungsmotor, der einen Elektromotor mit Energie versorgt. Dieser speichert die Energie und nutzt sie in geeigneten Situationen. So lässt sich bis zu einem Liter auf 100 Kilometer einsparen.

Vollhybrid (Strong Hybrid Electric Vehicle, sHEV)

Vollhybride besitzen einen Verbrennungs- und einen batteriebetriebenen Motor. Bei Geschwindigkeiten bis 50 km/h und auf Strecken bis rund drei Kilometer ist ein reiner Elektroantrieb möglich. Die dafür erforderliche Elektrizität erzeugt der Verbrennungsmotor.

Plug-in-Hybrid (Hybrid Electric Vehicle, PHEV)

Plug-in-Hybride haben ebenfalls einen Verbrennungs- und einen batteriebetriebenen Motor. Sie können jedoch nur mit Strom höhere Geschwindigkeiten (bis 130 km/h) und längere Strecken (meist ca. 40 km, in einigen Fällen bis zu 100 km) fahren. Der Akku lässt sich extern aufladen. Reicht die Leistung der Batterie nicht aus, lädt der Verbrennungsmotor sie auf.

Elektrofahrzeug mit Range Extender (Electrical Vehicle with Range Extender, E-REV)

Range Extender sind batteriebetriebene Fahrzeuge mit zusätzlichem Verbrennungsmotor und Generator. Der (kleine) Verbrennungsmotor springt nur an, wenn die Batterie zusätzlichen Strom benötigt.

Elektroauto mit Batterie (Battery Electric Vehicle, BEV)

Vollelektrische Fahrzeuge werden von einem batteriebetriebenen Elektromotor angetrieben. Sie verbrauchen also keinerlei fossilen Kraftstoff.

Elektroauto mit Brennstoffzelle (Fuel Cell Electric Vehicle, FCEV)

Brennstoffzellenautos werden ebenfalls von Elektromotoren angetrieben. Anders als bei BEVs kommt der Strom jedoch nicht von Batterien, sondern von Wasserstoffbrennstoffzellen. Diese erzeugen emissionsfrei Strom, indem sie Wasserstoff mit Sauerstoff kombinieren.

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