Was ist Bioethanol?

Warum Alkohol eine Lösung für das Klima ist

Wie sagt man so schön: Alkohol löst keine Probleme. In den meisten Lebenssituationen mag diese Aussage stimmen, doch wenn es um Kraftstoffe geht, ist sie zum Glück falsch. Denn Ethanol wertet Benzin ganz schön auf.

Ethanol ist in erster Linie Alkohol. Aus stärke- oder zuckerhaltiger Biomasse wird durch Gärung und Destillation ein hochprozentiger, fast reiner Alkohol gebrannt. Aber warum wird Ethanol eigentlich ins Benzin gemischt? Abgesehen davon, dass Ethanol auch schon in früheren Zeiten als Alternative zu fossilem Benzin als Kraftstoff genutzt wurde, will man seit 2011 vor allem die CO2-Bilanz des Verbrennungsmotors verbessern.

CO2-Bilanz

Da die Pflanzen beim Wachstum das Kohlendioxid aus der Luft aufgenommen haben, das bei der Verbrennung wieder abgegeben wird, ist Ethanol eigentlich CO2-neutral. Allerdings hängt es zusätzlich von der Logistik und den tatsächlichen Produktionsprozessen ab, welche Treibhausgaseinsparung (THG-Quote) das jeweilige Ethanol tatsächlich hat. In der EU sind 50 Prozent THG-Quote – bei neueren Produktionsstätten sogar 60 Prozent – im Vergleich zu fossilem Benzin verpflichtend vorgegeben. Dies wird durch eine strenge Zertifizierung des gesamten Produktionsprozesses überwacht. Im Jahr 2020 lag die durchschnittliche THG-Quote europäischer Ethanolproduzenten sogar bei 75,5 Prozent (Emissions Reduction – ePURE).

Technischer Vorteil

Die technischen Vorteile allerdings überwiegen: Ethanol hat eine hohe Oktanzahl, die eine bessere und effizientere Verbrennung gewährleistet. Zwar hat Bioethanol zugleich einen geringeren Heizwert, was zu einem erhöhten Kraftstoffverbrauch führen kann, dieser wird durch den Effizienzgewinn bei modernen Motoren jedoch ausgeglichen. Dadurch ist der Mehrverbrauch so verschwindend gering, dass er nicht einmal messbar ist. Viele Verbraucher waren bei der Einführung von E10 besorgt, dass ihre Fahrzeuge Schaden aufgrund des erhöhten Ethanolgehalts tragen könnten. Schon damals waren diese Befürchtungen in den meisten Fällen unbegründet. Mittlerweilebestätigen allerdings auch zahlreiche Studien und Versuche, dass E10 den heutigen Benzinmotoren nicht schadet. Seit 2015 ist E10 der Referenzkraftstoff bei allen Emissionstests von neuen Fahrzeugen und die Ingenieure nutzen heute die Vorteile der besseren Verbrennung bei der Entwicklung neuer, effizienter Motoren.

Weniger Feinstaub

Neben der Verminderung des CO2 Ausstoßes haben die besseren Verbrennungseigenschaften von Ethanol den zusätzlichen positiven Effekt, dass Rußpartikel beziehungsweise der Feinstaubausstoß massiv verringert werden. (210121 DEF PR – Ethanol and your engine – factsheet (epure.org))

Alkohol kann also doch Probleme lösen!

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